Und wie viel wird bei Ihnen nachgeordert?

Entwicklungen von Vor- und Nachorder in Zahlen

Zweimal im Jahr trifft sich die gesamte Branche auf Premium, Panorama, CPD, CIFF, Pitti und Modefabriek. Es werden neue Ideen entwickelt, sich ausgetauscht und neue Trends werden vorgestellt. Ein perfekter Zeitpunkt, um herauszufinden, wie Brands die Zukunft von Vor- und Nachorder sehen. Während der Berlin Fashion Week haben wir deshalb die Vertriebschefs (hauptsächlich) von 75 Marken interviewt und ihre Meinung zu diesem Thema abgefragt.

Während das durchschnittliche Vorordervolumen heute etwa 71% des gesamten Ordervolumens ausmacht, wird dieser Anteil in den nächsten drei Jahren voraussichtlich auf 62% sinken. Dieser Rückgang ist nicht überraschend; erwartet wird dafür ein Anstieg der Nachorder. Zur Order besitzen bereits 76% der teilnehmenden Marken ein eigenes B2B-Portal, 16% planen in naher Zukunft ein solches zu eröffnen und 8% planen, kein B2B-Portal bereitzustellen.

Von der Nachorder zur Vororder: Teil der Umfrage war auch die Frage, mit welchen Tools die Marken den Überblick über die Vororder behalten. Obwohl (Online-) B2B Portale ebenfalls recht häufig zur Erfassung der Vororder genutzt werden (26%) – fragen Nutzer dennoch nach schnelleren und zuverlässigeren Tools. Wenn man sich Vertriebler vorstellt, die von einem Termin zum nächsten eilen, ist es nicht überraschend, dass sich diese ein Tool wünschen, welches auch offline funktioniert. So wird die Ordererfassung nicht nur zuverlässiger, sondern auch schneller. Stift und Papier (27%) oder Excel (4%) lassen einen in solch einem Fall nicht im Stich – jedoch darf man dann die umständliche Nachbereitung im Büro nicht vergessen. Deshalb gehen wir davon aus, dass der Anteil mobiler Tools zur Auftragserfassung steigen wird. Zurzeit liegt der Anteil solcher Tools bei 31% (Eigenentwicklungen 14% und Lösungen von Drittanbietern 17%).

Passend zum Trend der Nachorder, wurde von den Befragten vor allem das Fehlen einer, Lösung für intelligente Nachorder-Empfehlungen bemängelt. NOS-Artikel verfügen über automatische Min-Max-Nachorder-Empfehlungen. Für alles übrige gibt es derzeit aber keine guten Lösungen, die solche Empfehlungen möglich machen. Während die Nachbestellung immer relevanter wird, sehen Vertriebler, dass ihre Geschäftspartner keine Zeit haben, Artikel gezielt nachzuordern. Jeden Montag Dutzende von Artikeln zu überprüfen und nach Topsellern zu suchen, die ausverkauft sind, ist eine frustrierende, zeitaufwändige Arbeit – und somit wenig effizient. Vertriebsmitarbeiter sind deshalb der Meinung, dass sie mit den richtigen Tools diese Aufgabe effizienter durchführen und schneller maßgeschneiderte Nachorder-Empfehlungen abgeben könnten.

Die Logik hinter Nachbestellprozessen zu verstehen ist sowohl für Marken als auch für Einzelhändler unerlässlich. Wir wollen herausfinden, wie digitale Werkzeuge Bestellprozesse unterstützen können. Deshalb fragen wir, hören zu und lernen ständig von unseren Marken und Einzelhändlern. Wie denken Sie darüber? Lassen Sie es uns wissen! community@fashion.cloud

Autor: Alies ter Kuile, Co-Founder Sales