Vom Bauchgefühl zur datenbasierten Nachorder: Warum Smart Data den Unterschied macht

Barbara Martens
w/
8 Minuten gelesen -
März 24, 2025

Daten bestimmen heute viele Entscheidungen im Handel – doch für viele Händler bleibt unklar, wie sie diese effektiv nutzen können. Einfach nur Zahlen zu haben reicht nicht aus: Erst wenn Daten intelligent aufbereitet und verständlich gemacht werden, liefern sie echten Mehrwert. Wir sprechen mit Birte Schröder (ehem. PVH Brands Germany), Head of Product für Smart Replenishment bei Fashion Cloud, darüber, wie smarte Daten die Nachorder revolutionieren können – und warum Händler keine Angst vor Algorithmen haben sollten

1. Daten gibt es im Handel zuhauf. Aber was genau macht Daten eigentlich ‘smart’?


B.S.
: Im Handel sind neben den Produktdaten insbesondere Bestands- und Abverkaufsdaten essenziell. Gleichzeitig gewinnen externe Faktoren immer mehr an Bedeutung, um Marktveränderungen frühzeitig zu erkennen. Der Schlüssel liegt darin, die Daten von Marken und Händlern zusammenzuführen – von der Vororder bis zur Nachorder – und sie gezielt zu nutzen. Erst durch diese Kombination entsteht eine ganzheitliche Sichtweise, die smarte, umsetzbare Erkenntnisse liefert und datenbasierte Entscheidungen ermöglicht.

2. Viele Händler haben das Gefühl, dass datenbasierte Systeme eine Blackbox sind. Wie nehmen Sie diese Bedenken ernst und sorgen für mehr Transparenz?


B.S.
: Vertrauen entsteht durch Transparenz – deshalb setzen wir nicht nur auf smarte Technologie, sondern auch auf menschliche Expertise. Wir erklären, welche Daten verarbeitet werden und wie sie Entscheidungen beeinflussen, sei es durch verständliche Dokumentationen, Schulungen oder persönliche Ansprechpartner. Zudem behalten Händler jederzeit die volle Kontrolle: In unserem Tool sind alle Bestellungen, Einstellungen und relevanten KPIs jederzeit einsehbar. So stellen wir sicher, dass datenbasierte Nachorder keine Blackbox bleibt, sondern ein nachvollziehbarer und verlässlicher Prozess wird.

3. Welche Fehler sehen Sie oft, wenn Händler ihre Nachorder ohne datenbasierte Unterstützung planen?


B.S
.: Wenn die Nachorder nicht oder nur teilweise datenbasiert unterstützt wird, ist das Risiko falscher Entscheidungen, etwa im Hinblick auf Bedarfsprognosen, Bestandsmanagement, Budgetplanung, Kommunikation mit Lieferanten, Marktdynamiken und Trends groß. Deshalb ist es wichtig, die Daten zugänglich zu machen und gezielt einzusetzen,um eben diese Fehler zu vermeiden und die Bestände optimal zu steuern - Stichwort: Smart Data.

4. Smart Replenishment kombiniert Daten von Händlern und Marken. Was bedeutet das konkret für den Händler-Alltag?


B.S.
: Es geht darum, die Brücke zwischen Händler und Marke zu schlagen, um das richtige Produkt in der richtigen Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu haben. Smart Replenishment analysiert nicht nur die Bestände und Abverkäufe des Händlers, sondern gleicht diese auch mit den Beständen der Lieferanten ab. So entsteht ein effizienter Nachorder-Prozess, der sich nahtlos in den Alltag integriert. In Zukunft könnte dieser Ansatz sogar noch weitergehen: Warum sollten Bestände nicht auch zwischen verschiedenen Händlern umverteilt werden, um Engpässe zu vermeiden und das klassische Renner-Penner-Management neu und ganzheitlich zu denken?

5. Viele Händler setzen bereits auf ERP-Systeme oder Excel. Warum reicht das oft nicht aus – und wie ergänzt Smart Replenishment diese Systeme?


B.S
.: Der Handel ist heute schnelllebiger denn je. Kundenwünsche ändern sich rasant, und der Wettbewerb mit Vertikalen wie Zara oder neuen Modellen wie Shein ist groß. Klassische ERP-Systeme oder Excel bieten oft nur eine statische Sicht auf die Daten, während Smart Replenishment mit aktuellen Abverkaufszahlen arbeitet und sich flexibel an Marktveränderungen anpasst. Gleichzeitig gehen viele Replenishment-Tools entweder den weg des VMI (Lieferantengesteuertes Replenishment) oder setzen ausschließlich auf händlergesteuerte Prozesse. Wir hingegen suchen den Sweet Spot: Indem wir die Daten von Lieferanten und Händlern zusammenbringen, schaffen wir eine ganzheitliche Sichtweise, die beiden Seiten Vorteile bringt – von Umsatzsteigerungen über die Reduzierung von Überbeständen bis hin zu effizienteren Abläufen. So wird Replenishment nicht nur smarter, sondern auch zukunftssicher.

"Dank Smart Replenishment und dem Datenaustausch über die Fashion Cloud haben wir bei Reischmann endlich einen viel besseren Überblick über unsere Bestände und Kollektionen, die Arbeit mit unseren Artikeln ist nun strukturierter und unsere Warenwirtschaft profitiert enorm von der direkten Verbindung zu den Produkten. Der nahtlose Datenaustausch zwischen Handel und Brands macht einen großen Unterschied: Klare Produktbilder, eine übersichtliche Filialübersicht und die datengesteuerte Integration mit dem Vertrieb ermöglichen effizientere Prozesse und bessere Entscheidungen. Intelligente Daten sind für uns der Schlüssel zur optimierten Nachbestellung - sie vereinfachen unsere Arbeit erheblich und verbessern die Verfügbarkeit unserer Bestseller." - Alexander Tsakalidis, Reischmann GmbH & Co. KGaA .

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